Auch wenn wir sonntags in die Michaelskirche zum gemeinsamen Gottesdienst feiern einladen – nicht jede*r kann und mag der Einladung folgen. So findet sich hier ein Vorschlag für einen „Gottesdienst zuhause“, den man alleine oder als Hausgemeinschaft feiern kann. Dabei trägt der Gedanke: Andere tun dasselbe wie ich an verschiedenen Orten zur selben Zeit.

„Gottesdienst zuhause“

Für den „Gottesdienst zuhause“ braucht man:

Mindestens eine Person, eine Kerze und eine Bibel/ein Gesangbuch. Die nachfolgenden Texte und Gebete können laut oder leise gesprochen werden. Feiern mehrere zusammen, kann eine*r sie für alle laut vorlesen. Es hilft auch, wenn vorher geklärt wird, wer was vorliest. Das vermeidet unnötige Pausen. Wenn Sie Anregungen brauchen: Die Bibeltexte, die jeweils am Sonntag dran sind, findet man leicht unter www.kirchenjahr-evangelisch.de oder hinten im Gesangbuch.

Glockengeläut

Kerze entzünden

Einstimmung

Die Glocken läuten und rufen zum Gebet.

Jesus sagt: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Wir sind versammelt. An unterschiedlichen Orten. Zur gleichen Zeit. Im Glauben. Wir feiern in Gottes Namen.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Gebet zur Verbundenheit miteinander an verschiedenen Orten

Gott, ich bin hier.

Und du bist hier.

Ich bete zu dir.

Und weiß: ich bin verbunden.

Mit dir. Mit anderen, die zu dir beten.

Genau jetzt. Genau so.

Ich bin hier. Und du bist hier.

Das genügt.

Und ich bringe dir alles, was ist.

Stille

Höre auf unser Gebet.

Amen.

 

Verkündigung und weitere Ideen

  • eine*r liest den Bibeltext für den Tag. Eine Möglichkeit zum Vertiefen und zum Gespräch miteinander: Bibelteilen

Wenn der Text vorgelesen ist, sagt jede*r daraus ein Wort oder einen Satz, der ihm oder ihr wichtig geworden ist oder hängen geblieben ist. Ohne Kommentar dazu. Es darf auch Wiederholungen geben. Danach wird der Text noch einmal ganz gelesen.

Anregungen für das Gespräch über den Text –einfacher Tipp: Jede*r spricht von sich selbst in der ersten Person.-Was hat mich angesprochen, was finde ich gut? Und warum?-Was verstehe ich nicht? Was ärgert mich? Kann ich sagen, was mich stört?-Kann ich etwas greifen, was der Text für mein Leben ganz konkret bedeutet könnte? Gibt es etwas, das ich ändern möchte, gibt es einen Impuls, den ich gebrauchen kann? Bevor es weitergeht, kann jemand in die Runde fragen: „Hat jeder, der etwas sagen wollte, das sagen können?“

oder

  • ein vertrautes Lied singen

oder

  • kreativ werden!

Stifte und Papier liegen bereit. Wer mag, malt etwas: Eine Szene aus dem Bibeltext, ein Bild, das ihm/ihr in den Kopf gekommen ist. Danach kann man sich darüber austauschen: Was habe ich gemalt? Was bedeutet das für mich?

 

Fürbitten

Gott.

Wir sind verbunden.

Als Menschen mit Menschen.

Als Glaubende miteinander.

Als Glaubende und Menschen mit Dir.

 

Wir bringen Dir unsere Gedanken, unser Danken und unser Sorgen.

Heute.

Stille

Wir denken an alle, die wir lieben.

Was tun sie gerade.

Stille.

Wir denken an alle, die in diesen Zeiten noch einsamer sind.

Stille.

Wir denken an alle Kranken.

Und an alle Kranken in Krankenhäusern, die keinen Besuch haben können.

Stille.

Wir denken an alle, die helfen.

Sie setzen sich und ihre Kraft und ihre Gaben ein füreinander.

Stille.

Gott.

Wir sind Deine Menschen.

Wir sind miteinander verbunden.

Atmen die Luft Deiner Schöpfung.

Beten zu Dir in allem, was ist.

Beten zu Dir mit den Worten, die uns im Herzen wohnen:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von den Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Segen (Hände öffnen und laut sprechen)

Gott segne uns und behüte uns.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.

oder

Fenster öffnen. Einatmen. Ausatmen. Spüren, dass Du da bist. Spüren, dass andere da sind. Genau jetzt. Genau so. Verbunden. Miteinander. Mit Gott. Im Glauben. Einatmen. Ausatmen. Und leise sprechen „Gott spricht: Ich will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein.“ (oder ein anderes Segenswort oder ein anderes Wort, das gerade Kraft gibt).

Mehrmals wiederholen und dabei vielleicht lauter werden. Stille. Einatmen. Ausatmen. Fenster schließen.

 

Kerze löschen

Gottesdienst zuhause